Erwin Lang wirkte als Maler, Grafiker, Illustrator, Bühnenbildner, Plakatgestalter und Schmuckentwerfer. Als Maler schuf er überwiegend Menschendarstellungen, anfangs nahe dem Impressionimus; insgesamt überwiegen die grafischen Tätigkeiten. 1903 bis 1907 studierte Lang an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Erich Mallina, Willibald Schulmeister, Alfred Roller, Rudolf von Larisch, Rosalia Rothansl, Leopoldine Guttmann, Carl Otto Czeschka und Bertold Löffler. Bereits 1906 zeichnete er für die Ausstattung des Theaters in der Josefstadt verantwortlich; konkret für die Inszenierung von „Hanneles Himmelfahrt“. In der Folge ergaben sich in Wien und Berlin weitere Aufträge, Bühnenbilder zu gestalten, u. a. 1913/1914 für Max Reinhardt. Lang war mit Oskar Kokoschka und Franz von Zülow befreundet, später auch mit Richard Billinger. 1908 stellte er grafische Arbeiten in der „Kunstschau“ aus; 1911 war er erstmals im Hagenbund in einer Sonderausstellung vertreten, gemeinsam mit Kokoschka, Schiele, Kolig und Faistauer. 1910 heiratete Lang die Tänzerin Grete Wiesenthal, für die er Plakate und Inszenierungen schuf; sie war anfangs auch sein Lieblingsmodell. 1913 übernahm er gemeinsam mit Felix Albreacht Harta die Organisation der Internationalen Schwarz-Weiss-Ausstellung (Plakat und Katalogumschlag jeweils Erwing Lang). Ab 1914 leistete Lang Kriegsdienst.Kriegsdienstleistung . Aus russischer Kriegsgefangenschaft kam er erst 1920, nach einer abenteuerlichen Flucht über China zurück. In der Folge ließen seine Arbeiten zunächst Einflüsse chinesischer Formgebung erkennen. Lang schuf zahlreiche druckgrafische Arbeiten, auch in Zyklen, z. B. „Am Morgen“ und „Grete Wiesenthal und ihre Schule“ (jeweils Lithografien), oder „Deutsche Dome“ und „Michael Kohlhaas“ (Holzschnitte). Weiters wirkte Lang auch als Schmuckentwerfer für seinen Halbbruder, dem Wiener Juwelier Erich Köchert, sowie als Bühnenbildner für das Burgtheater. 1924 bis 1938 war Lang Mitglied des Hagenbundes, ab 1946 der Wiener Secession. Ferner war er Mitglied der Künstlergilde Salzkammergut und von 1946 bis 1954 auch derenPräsident. Für die 52. Hagenbund-Ausstellung (V-VI/1926) entwarf Lang das Plakat; gemeinsam mit Robert Haas gestaltete er das Plakat für die Gedächtnis-Ausstellung Lovis Corinth ( XI-XII/1926 im Hagenbund). 1934 nahm Lang an der Biennale in Venedig teil. Ab der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre lebte er teilweise in Oberösterreich, unter Beibehaltung des Wiener Ateliers. Seine Werke sind u. a. im Belvedere, in der Albertina, im Wien Museum und im Österreichischen Theatermuseum Wien. Ehrungen, Preise (Auswahl): 1922 Silberne Staatsmedaille; 1933 Ehrenpreis der Stadt Wien; 1934 Preis der Julius-Reich-Stiftung; 1934 Österreichischer Staatspreis; 1935 Verleihung des Professortitels.