Marianne Fieglhuber-Gutscher gehörte noch zu einer Generation von Künstlerinnen, die als Frauen nicht an den städtischen Kunstakademien zugelassen wurden. Ihre Ausbildung erhielt sie ab 1904 an der Kunstschule für Frauen und Mädchen in Wien. Sie erlernte die Malerei bei Max Kurzweil sowie privat bei Egge Sturm-Skrla und Robin Christian Andersen. Bald wurden ihre Werke bei den Jahresausstellungen der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs gezeigt. Durch die Gründung einer Familie und den Ausbruch zweier Weltkriege wurde ihr Schaffen in der Folgezeit immer wieder unterbrochen. Ab den 1950er Jahren begann eine Phase, in der sie ohne Einschränkungen malen konnte und die von einer ungeheuren Produktivität geprägt war. Hunderte Ölgemälde und Aquarelle entstanden. Im Fokus ihrer Ölmalerei standen Porträts und insbesondere die Darstellung von Frauen.