Marusja Foell entstammte einer deutschstämmigen Familie in Odessa. Als sie ein Kind war, übersiedelte die Familie zunächst nach München und anschließend nach Stuttgart. Foell studierte ab 1905 ein Jahr an der Königlich Württembergischen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Gustav Igler. 1906 nahm sie an der ersten Jahresexkursion des im selben Jahr an die Akademie in Stuttgart berufenen Adolf Hölzel nach Pfullingen teil. Nach der Exkursion wechselte sie 1910 bis 1913 in dessen Damenklasse und wurde zur Meisterschülerin. Im Kreis seiner zahlreichen Schülerinnen fiel sie mit ihren mutigen Figurenkompositionen regelmäßig bei Ausstellungen auf. 1913 trat sie dem Württembergischen Malerinnenverein bei. 1914 beendete Foell ihr Studium und wurde neben Luise Deicher als erste Künstlerin von der Akademie mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Nach dem Studium arbeitete Foell als freiberufliche Künstlerin und war Mitglied des Württembergischen Malerinnenvereins. 1923 wurde eine ihre Arbeiten als erstes Werk einer Künstlerin durch die Stadt Karlsruhe angekauft. Im selben Jahr heiratete sie den Maler und Architekten Theodor Hiller. Ihre Gemälde spiegeln in Stil und Motivwahl aber nicht nur die intensive Farb- und Formenschule der modernen Hölzellehre wider, sondern mehr noch die damals aktuelle Kunstentwicklung des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Die Farbenlehre Hölzels weckte in Hiller-Foells das Interesse am Material Glas. 1920 bis 1932 erhielt sie große öffentliche Aufträge für Glasfenster und Wandgemälde in Kirchen. Zur selben Zeit war sie Gründungsmitglied der „Juryfreien Künstlervereinigung Stuttgart“. Ab 1933 erhielt sie keine öffentlichen Aufträge mehr, und es wurde still um sie. Ihre Kunst wurde von den Nazis als „entartet“ eingestuft, und 1937 kam es zur Beschlagnahme der Werke „Russische Braut“ im Stadtmuseum Ulm und „Frau Spinne“ aus der städtischen Gemäldegalerie Worms.