English
Lismann wurde als Sohn des Kupferhütten- und Walzwerkbesitzers Benjamin Lismann geboren. Er studierte von 1898 bis 1903 in München und Lausanne Philosophie und Kunstgeschichte. Parallel dazu war er Privatschüler des Malers Heinrich Knirr. Ab 1903 besuchte er die Malklasse von Franz Stuck an der Münchner Akademie und lebte bis 1904 in Rom. Danach verbrachte er zehn Jahre in Paris, wo er im Kreis deutscher Künstler im Café du Dôme mit Rudolf Levy und Wilhelm Uhde Kontakt hatte. 1911 malte er mit Lodewijk Schelfhout gemeinsam in Südfrankreich. Nach seinem Einsatz als Soldat und Mitarbeiter des Roten Kreuzes im 1. Weltkrieg beteiligte sich Lismann 1921 an der Ausstellung Deutsche Kunst in Baden-Baden und schrieb Aufsätze, Gedichte, Feuilletons sowie Theater- und Musikkritiken. In den 1920er Jahren hatte er ein eigenes Atelier im Städel, eine Malschule und leitete Kurse und „Städelaufführungen“. Bevor seine Arbeiten 1933 als entartet diffamiert wurden, arbeitete Lismann auch als Lektor für Malereitechniken und Philosophie der Kunst an der Universität Frankfurt. Als Jude erhielt er Berufsverbot und emigrierte 1938 schließlich über Paris nach Tours, wo er nach Kriegsbeginn interniert wurde. Lismann konnte aus dem Lager fliehen und nach Montauban in das unbesetzte Gebiet entkommen. 1942 wurde er in das Lager Gurs verschleppt und 1943 in das KZ Majdanek deportiert, wo er noch im selben Jahr ermordet wurde.
An:


Von:


Nachricht: